Donnerstag, 28. Januar 2021

Stellenabbau bei H&M - wen trifft es vor allem?

Business Insider berichtete am 26.01.2021 exklusiv, dass der Modekonzern H&M in Deutschland 800 Stellen abbauen will. Wen trifft es vor allem?

Freiwilligenprogramm für Stellenabbau bei H&M

Das schwedische Unternehmen H&M will sich vor allem von Mitarbeitern trennen, die nicht an den umsatzstarken Abendzeiten sowie an Samstagen arbeiten können. Dafür hat die Geschäftsleitung hat dem Gesamtbetriebsrat ein Freiwilligenprogramm vorgeschlagen. Mit dem Abfindungsprogramm sollen Mitarbeiter angeregt werden, freiwillig das Unternehmen zu verlassen. Das Freiwilligenprogramm ist Teil der Entlassungsstrategie des Konzerns. 

Nach eigenen Berichten fand Business Insider nunmehr heraus: Auch langzeiterkrankte und „schwerbehinderte“ Mitarbeiter stehen im Fokus - ebenso Mitarbeiter in Elternzeit. 

"Laut Recherchen von Business Insider handelt es sich bei diesen Mitarbeitern vor allem um junge Mütter. Nach der Veröffentlichung am Dienstag reagierte H&M über den Kurznachrichtendienst 'Twitter' und teilte mit: 'Das Freiwilligenprogramm bei H&M Deutschland richtet sich nicht vorrangig an Mütter und Väter. Wir freuen uns, auch vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die Möglichkeit zu haben, ein Freiwilligenprogramm mit attraktiven Konditionen anbieten zu können.'“

Und für Schwerbehinderte gibt es einen besonderen Bonus:

"'Schwerbehinderte' finden in dem Freiwilligenprogramm Erwähnung. Sie dürfen auf eine zusätzliche Abfindung von 2.500 Euro Brutto beim drittgrößten Modekonzern der Welt hoffen."

Explizit werden in dem Programm folgende Mitarbeitergruppen als "Anspruchsberechtigte" genannt:

  • Visual Merchandiser;
  • Cash Office Responsible;
  • Lagermitarbeiter;
  • Sales Advisor;
  • Department Manager;
  • Department Manager Assistent;
  • die sich derzeit in Elternzeit befinden;
  • langzeiterkrankte Mitarbeiter (Mitarbeiter, die aus der Lohnfortzahlung fallen).

Wer zu wenig Samstage abarbeitet sei ebenfalls "anspruchsberechtigt".

Eine Mitarbeiterin des Konzerns bestätigte gegenüber Business Insider:

"'Es sind hauptsächlich unsere 'Muttis' betroffen, wie wir sie nennen, aber auch Schwerbehinderte. Diese Gruppen sind in den Arbeitszeiten nicht so flexibel. Wir haben viele Alleinerziehende in der Belegschaft. Sie können weder spät abends noch am Wochenende arbeiten, weil sie auf die Kinder aufpassen müssen. In meiner Filiale sind konkret 8 bis 10 Kolleginnen betroffen.'...

'Das, was H&M macht, ist kein Freiwilligenprogramm. Die Mitarbeiterinnen werden direkt in den Filialen unter Druck gesetzt zu unterschreiben. H&M versucht, so auf billige Art und Weise die Kolleginnen aus dem Unternehmen zu kriegen'“.

Business Insider zeigt das Dokument, dass den Fokus des Stellenabbaus bestätigt und hat mit weiteren Betriebsräten und Mitarbeitern gesprochen.

Spitzenpolitiker von SPD, Grünen und der Linken zeigten sich zwar gegenüber Business Insider entsetzt über das Vorgehen des Moderiesen. Das war es aber auch. Dass sie den weitaus größeren staatlich verordneten Stellenabbau durch ihre "Pandemie"-Politik im Interesse weniger Großkonzerne nicht nur mittragen, sondern am liebsten noch verschärfen, wollen sie nicht zur Kenntnis nehmen.  

Bericht und Quelle: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/weitere-details-zum-stellenabbau-bei-hm-auch-langzeiterkrankte-mitarbeiter-und-schwerbehinderte-betroffen/

 

 


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