Mittwoch, 9. Oktober 2013

Abfindungen für Opel Mitarbeiter in Bochum

Ein Abfindung erscheint für die Mitarbeiter in der Getriebefertigung des Bochumer Opel-Werkes möglicherweise als Trost für den verlorenen Arbeitsplatz. Sie hatten am 07.10.2013 die letzten Getriebe montiert. Wie könnte ihre Abfindung aussehen?

Abfindung - abhängig von Alter, Beschäfttigungsdauer und Gehalt

Das Abfindungsangebot beruht auf dem Sozialplan aus dem Jahr 2011, der für den Abbau von 600 Stellen galt.

Sie soll berechnet werden nach der Formel:

Abfindung = Alter x Beschäftigungsdauer x Gehalt / 35

Beispiel:

40 Jahre (Lebensalter) x 15 Jahre Betriebszugehörigkeit x 3.100 Euro monatliches Bruttoentgelt = 53.142 Euro

Von dieser Abfindungssumme gehen dann noch die Steuern - gegebenenfalls nach der "Fünftelregelung" ab.

Maximal werden wohl nach Presseinformationen nur 24 Jahre Betriebszugehörigkeit anerkannt.

Diese Abfindung kann noch durch eine "Turboprämie" von bis zu acht Monatsgehältern aufgestockt werden.

Zum Vergleich: Die sogenannte "Regelabfindung" gemäß Kündigungsschutzgesetz betrüge 0,5 Monatsgehälter für jedes Beschäftigungsjahr bei Opel - in dem Fall also etwa 23.000 Euro. Auch im Verhältnis zu sonst üblichen Abfindungen ist das keine schlechte Lösung für die Opel-Mitarbeiter.

Außer der Abfindung erhalten die Betroffenen bei einem Wechsel in eine Transfergesellschaft zum 01.01.2014 für maximal 1 Jahr Transfer-Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 oder 67 Prozent des Nettolohns nach den Berechnungen der Arbeitsagentur. Opel stockt den Betrag dann auf 80 Prozent auf.

Wer dann immer noch keinen neuen Arbeitsplatz gefunden hat, würde Arbeitslosengeld I für die volle Bezugszeit erhalten.

Für einen verheirateten Arbeitnehmer ohne Kinder in der Steuerklasse IV würde das etwa nochmals 19.000 Euro ergeben.
   
Eine andere Möglichkeit wäre, einen Arbeitsplatz bei Opel - vorübergehend - zu behalten. Dazu müssten sich die Mitarbeiter für die Fahrzeugfertigung umschulen lassen. Sie könnten danach ins Werk I wechseln, das aber Ende 2014 ebenfalls geschlossen werden soll, oder an einen anderen Opel-Standort in Deutschland wechseln.

Quelle: WAZ/derwesten.de, 07.10.2013

siehe auch: "Ein unmoralisches Angebot 

Nachtrag:  radiobochum.de, 04.11.2013

Nach einer Meldung von Radio Bochum will die Mehrheit der 300 Opelaner aus dem Getriebewerk freiwillige eine Abfindung oder in ein anderes Opelwerk wechseln. Radio Bochum beruft sich für diese Meldung auf den Sprecher des Bochumer Werks.

Montag, 7. Oktober 2013

Insolvenz - Abfindung steht in den Sternen

Zehn Jahre auf Abfindung warten ... und noch keine Aussicht auf Auszahlung. Bittere Wahrheit für 640 ehemalige Mitarbeiter der Rheinhauser Firma „Haustadt & Timmermann“. Sie warten noch immer auf Geld, das ihnen aufgrund eindeutiger Urteile der Amtsgerichte zusteht.

Klage auf Abfindungsanspruch - Insolvenzverwalter geht in Berufung


Bereits einmal versuchte der Insolvenzverwalter die Ansprüche mit der Begründung abzulehnen, die Ansprüche aus dem Sozialplan seien verjährt. Schließlich soll er ja die Interessen der Gläubiger schützen. Die ehemaligen Beschäftigten , die insgesamt um 4,1 Millionen Euro Abfindung kämpfen, sollen jedoch möglichst nichts aus der Insolvenzmasse von 23 Millionen Euro bekommen.

Doch das Gericht entschied in jedem Einzelfall zugunsten der ehemaligen Mitarbeiter. Sollte auch das Landgericht für die Mitarbeiter entscheiden, erwägt der Insolvenzverwalter den Gang vor das Bundesarbeitsgericht in Erfurt.

Frank Rehe, ehemaliger Personalleiter des 2003 gescheiterten Unternehmens hofft, dass alle endlich ihre Abfindungen erhalten.

Quelle: derwesten.de, 07.10.2013

Rote Zahlen: Apple-Händler Gravis muss schließen

Nach Gravis-Angaben droht bis zu 400 Mitarbeitern der Arbeitsplatzverlust, davon rund 100 in der Firmenzentrale. https://bit.ly/43ifDZ1