Dienstag, 22. Juli 2014

Nur 1,3 Millionen Euro Abfindung - für 90 Tage Arbeit

Bernd Kottmann, Vorstandschef der Wohnungsbaugesellschaft GSW, musste nache einer kurzen Amtszeit vom 16.04. bis 15.07.2013 seinen Posten wieder räumen. Dafür bekam er "nur" rund 1,3 Millionen Euro Abfindung.

1,3 Millionen Euro Abfindung - für 90 Tage Arbeit


Bernd Kottmann musste gehen, ehe er richtig begonnen hatte zu arbeiten. Das hatten die Aktionäre der Berliner GSW gefordert. Interessant ist daran nicht so sehr die Höhe der Abfindung. Als Entschädigung erhielt er für die 90 Tage Vorstandstätigkeit von der GSW eine Abfindung in Höhe von 1,25 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden ihm noch 126.000 Euro ausgezahlt, wodurch sich die Gesamtzahlungen an ihn auf 1,376 Millionen Euro summieren. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens für das Jahr 2013 hervor.

Interessanter ist wohl, wie er überhaupt in die Verlegeneheit kam, solch eine Abfindung nehmen zu "müssen":
"Der GSW-Aufsichtsrat hatte Kottmann im vergangenen Jahr zum Nachfolger des langjährigen Unternehmenschefs Thomas Zinnöcker berufen. Eine Entscheidung, die Beobachter auf das maßgebliche Betreiben des damaligen Aufsichtsratschefs Eckart John von Freyend zurückführen. Die beiden kannten sich aus einer gemeinsamen Zeit beim Immobilienkonzern IVG."
Beziehungen schaden nur dem, der keine hat.

Die GSW erklärte jetzt zur Abfindung für Bernd Kottmann:
"Das ist Vergangenheit, die wir an der Stelle nicht weiter auf Angemessenheit bewerten oder kommentieren können."
Zum Vergleich führt die Berliner Zeitung an:
"Die GSW unterhält seit Januar 2011 einen Sozialfonds für in Not geratene Mieter, der mit 250.000 Euro ausgestattet wurde. Innerhalb von drei Jahren seien 'bereits knapp 100.000 Euro' davon an Mieter ausgezahlt worden".
Ob die Berliner Zeitung mit dieser Information darauf verweisen wollte, dass die GSW 1924 als städtische „Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin mbH" gegründet wurde und deshalb Wohnungsfürsorge, nicht Managerfürsorge das Unternehmensziel war?

Quelle: Berliner Zeitung, 20.07.2014

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