Freitag, 15. Februar 2019

34 Millionen Euro für Abfindungen

"Dicke Abfindung" für geschasste Manager


Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Muttergesellschaft der Elektronikketten Media Markt und Saturn hagelte es Kritik am Management. Grund dafür war nicht nur das "katastrophale Geschäftsjahr" 2017/2018 der Düsseldorfer Handelskette.

Der Elektronikhändler Ceconomy will einen strategischen und personellen Neustart. Dafür mussten schon mal 16 Manager aus der ersten und zweiten Führungsebene die Holding oder die Tochtergesellschaften MediaMarkt und Saturn verlassen.

Als "Goldenen Handschlag" für die Gewinnwarnungen und den Ergebniseinbruch in den vergangenen zahlte das Unternehmen den Managern 34 Millionen Euro Abfindung. Davon bekam der Ceconomy-Chef Pieter Haas 11,2 Millionen Euro und Finanzvorstand Mark Frese 6,8 Millionen Euro.

Zwar ist die Elektronikhandelskette mit rund 62.000 Mitarbeitern und zuletzt rund 21 Milliarden Euro Umsatz die Größte in Europa. Doch ob der weitere Umbau auch Arbeitsplätze kostet und die Betroffenen dann auch fürstliche Abfindungen bekommen?

Fest steht nur einmal mehr: Sogenannte "Top-Manager" müssen selten um ihre finanzielle Existenz fürchten, wenn sie gegangen werden - im Gegensatz zu den einfachen Mitarbeitern.

Da fällt mir doch glatt ein, was ich vor ein paar Tagen in Facebook fand:



Quelle: welt.de, 08.02.2019

Dienstag, 12. Februar 2019

Wie sicher ist Ihr Arbeitsplatz 2019?

"Noch deutet alles auf eine reine Normalisierung der Konjunktur im neuen Jahr hin", lautete der Konjunkturausblick am 01.01.2019 auf capital.de. Ist Ihr Arbeitsplatz also sicher?

Konjunktur - Prognosen und Fakten 

Die nachfolgende Statistik zeigt die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema: Empfinden der Arbeitsplatzsicherheit. 85 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Arbeitsplatz in den nächsten zwei Jahren sicher ist.
Statistik: Für wie sicher halten Sie Ihren Arbeitsplatz in den nächsten zwei Jahren? | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Doch wie mir scheint, haben bei der Umfrage viele der Befragten nicht geglaubt oder geahnt, dass die offizielle Gesundbeterei der Wirtschaft nicht weit in die Zukunft reicht.

Jedenfalls gibt es zu Beginn des Jahres für die Erwerbstätigen in Deutschland, die auf Lohn oder Gehalt angewiesen sind wenig gute Nachrichten.

Hier ein paar Pressemeldungen aus den ersten zwölf Wochen des Jahres 2019:

Wie passen diese Fakten zusammen?

Sicher, selbst manche der vom Stellenabbau betroffnen, denken vielleicht, dass sie bald wieder einen neuen Job finden - wenn sie denn nur wollen. Andere trösten sich vielleicht mit dicken Abfindungen, wie sie beispielsweise Bayer angekündigt hat:
"Bayer zahlt Abfindungen von bis zu 63 Monatsgehältern

Der Konzern will 12.000 Stellen abbauen und bietet den Beschäftigten nun lukrative Konditionen – vor allem für Vorruheständler." (handelsblatt.com, 04.02.2019)

Folgen des Arbeitsplatzverlustes

Können solche Abfindungen den Verlust des Arbeitsplatze ersetzen? (Mal ganz abgesehen davon, was von diesem Geld nach Steuern bei den Empfängern ankommt.)


Ist es etwa nur ein altes (überlebtes) Sprichwort, in dem es heißt: "Arbeit ernährt, Müßiggang verzehrt."

Für alle, die in Arbeitslosigkeit "endlich Urlaub" sehen, kann vielleicht ein Blick in die berühmte  "Marienthal Studie" hilfreich sein, in der 1933 Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit untersucht wurden:
"Die Gruppe österreichischer Forschungssoziologen wies am Beispiel der von der niedergegangenen Textilindustrie geprägten Kleinstadt Marienthal in ihrer Feldforschungsuntersuchung erstmals in dieser Form, Präzision und Tiefe sozio-psychologische Wirkungen von Arbeitslosigkeit nach und zeigte im Hauptergebnis, dass Arbeitslosigkeit nicht (wie bis dahin meist erwartet) zur aktiven Revolution, sondern vielmehr zur passiven Resignation führt." (wikipedia.org)  
Ich jedenfalls für meinen Teil habe mich damals, als ich meinen Job verlor, gegen Arbeitslosigkeit entschieden...  

Rote Zahlen: Apple-Händler Gravis muss schließen

Nach Gravis-Angaben droht bis zu 400 Mitarbeitern der Arbeitsplatzverlust, davon rund 100 in der Firmenzentrale. https://bit.ly/43ifDZ1