Wenn Führungskräfte ein Unternehmen verlassen, können schon mal Millionen-Abfindungen fließen - für so viel Geld müssen "Arbeitnehmer" mit Durchschnittsverdienst jahrzehntelang arbeiten.
9,6 Millionen Euro Abfindung für Luka Mucic
Luka Mucic begann im Jahr 1996 nach dem Jura-Studium in der Rechtsabteilung von SAP. 2013 stieg er auf zum Head of Global Finance und erneut 2014 zum Chief Finanical Officer und Mitglied des Vorstands.
Nun wird er zum 31.03.2023 - drei Jahre früher als zuletzt vertraglich vereinbart - das Unternehmen verlassen. Als Entschädigung erhält er eine Abfindung von 9,6 Millionen Euro. So steht es zumindest im Vergütungsbericht für das Jahr 2022
Solche Abfindungen sind Verhandlungssache und bei Führungskräften oft schon mehr oder weniger Bestandteil des Vertrages zur Übernahme der Funktion. Sie sind absolut nicht vergleichbar mit Abfindungen für "normale" Beschäftigte. Bei deren Abfindungen wird oft die sogenannte "Regelabfindung" gemäß Kündigungsschutzgesetz § 1a als Orientierung herangezogen.
Doch dabei kommen schon allein deshalb oft recht geringe Abfindungen heraus, weil die Betriebszugehörigkeit durchschnittlich immer kürzer wird. Wenn dann noch - wie derzeit - für viele Betriebe die finanzielle Decke immer kürzer wird, eine Betriebsschließung droht oder in die Insolvenz rutschen, ist an Abfindungen kaum zu denken.
Etwas günstiger für "Arbeitnehmer" sieht es eventuell aus, wenn es dem Betriebsrat gelingt, angemessene Abfindungen in einem Sozialplan zu verankern. Andernfalls bleibt den Betroffenen nur, allein oder mit Unterstützung erfahrener Anwälte für Arbeitsrecht den Abfindungspoker erfolgreich durchzustehen.
In beiden Fällen kann es nicht schaden, selbst zumindest etwas seine rechtlichen Möglichkeiten zu kennen und Chancen zu kalkulieren. "Von der Kündigung zur Abfindung" beispielsweise kann dafür manche Hilfestellung bieten.
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