Donnerstag, 20. August 2015

Abfindung nicht gezahlt - Strafanzeige

Abfindung nicht gezahlt - hilft die Strafanzeige? - Zumindest weiß sich der Betroffene nicht anders zu wehren. Was ist passiert?

Statt Abfindung Strafanzeige


Im Juni 2014 meldet der Eigentümer der Sachsendruck Plauen für das Unternehmen Insolvenz an. Das Unternehmen gilt als Spezialist in der Herstellung von Kinderbüchern.

Die Druckerei wurde 1643 gegründet. Mit Kinderbüchern wird sie bekannt. Unter dem Titel „Drollige Geschichten und lustige Bilder für Kinder von 3 bis 6 Jahren“ erscheint hier 1845 die erste Ausgabe des „Struwwelpeter“. 2008 übernahm Stephan Treuleben, Inhaber der Offizin Andersen Nexö Leipzig GmbH, das Unternehmen mit 200 Mitarbeitern.

Nun werden Mitarbeiter entlassen. Nur ein kleiner Teil der Belegschaft soll nach verändertem Unternehmenskonzept und Struktur weiter beschäftigt werden.

Ein Sozialplan wird erstellt, worin auch Abfindungen verankert werden. 


Doch der Plan geht nicht auf - oder war es ein "cleverer Schachzug" eines betrügerischen Unternehmers?
"Die Pappkinderbuch-Druckerei ist Anfang Juni in eine neue Betreibergesellschaft gewechselt, die den Sozialplan der gescheiterten Gesellschaft nicht übernimmt. Die alte Gesellschaft befindet sich Treuleben zufolge in der Auflösung, ihr Vermögen wird abgewickelt. Vom Gesamtvermögen der Insolvenzmasse und den Gläubigern hänge am Ende ab, ob die ehemaligen Mitarbeiter noch Geld erhalten. Betroffen sind 59 Entlassene. Sie erwarteten Abfindungen zwischen 650 und 8500 Euro, so der Unternehmer."
Nicht alle Betroffenen wollen sich damit abfinden, dass die Abfindung nicht wie vereinbart gezahlt wird. 
"Ein ehemaliger Mitarbeiter des Sachsendruck hat Strafanzeige wegen Betrugsverdacht gegen seien alten Arbeitgeber gestellt. Grund sind ausbleibende Abfindungszahlungen. 'Das Geld hätte am 30. Juni ausgezahlt werden müssen von der alten Gesellschaft, so stand es im Sozialplan. Doch stattdessen wurde eine neue Gesellschaft gegründet', sagt der Drucker, der nach 37 Jahren aufgrund der Unternehmenskrise im Januar entlassen wurde."
Sicher eine ungewöhnliche Reaktion. Was wohl daraus wird?

Quellen: freiepresse.de, 16.07.2015, ebd. 22.07.2015

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