Mittwoch, 21. März 2018

Abfindungen in Millionenhöhe oder ...

Nur vier Nachrichten in dieser Woche, die wieder einmal ein bezeichnendes auf die sogenannte "Compliancekultur" in deutschen Unternehmen werfen.

Milionen-Abfindungen für Vorstände...

"Mit Thomas Sigi (Personal), Axel Strotbek (Finanzen), Dietmar Voggenreiter (Vertrieb) und Hubert Waltl (Produktion) mussten gleich vier Vorstandsmitglieder ihren Posten räumen. Allerdings nicht mit leeren Händen. Insgesamt bekamen sie 24,2 Millionen Euro an Abfindungen. Die größte Summe erhielt dabei Sigi mit insgesamt 8,667 Millionen Euro. Strotbek bekam 5,236 Millionen Euro zugesprochen, Voggenreiter 5,284 Millionen Euro und Hubert Waltl 5,021 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der damalige Entwicklungschef Stefan Knirsch nach nur einem dreiviertel Jahr im Dienst eine Abfindung in Höhe von 3,8 Millionen Euro erhalten." (donaukurier.de, 20.03.2018)

"Thomas Ebeling bekommt nach neun Jahren an der Spitze von ProSiebenSat.1 noch einmal sieben Millionen Euro überwiesen. Darin enthalten sind neben seiner Festvergütung auch Bonus-Zahlungen." (dwdl.de, 19.03.2018)

"Ex-Bahnchef Rüdiger Grube hat nach seinem Abgang beim bundeseigenen Konzern im vergangenen Jahr Medienberichten zufolge eine Millionen-Abfindung erhalten. Obwohl der Manager nach Streit um eine Vertragsverlängerung sein Amt bereits Ende Januar 2017 aufgab, soll er für das Gesamtjahr rund 2,3 Millionen Euro erhalten haben." (focus.de, 19.03.2018)

...und für langjährige Beschäftigte?


"Bis Ende September arbeiteten diese Frauen und weitere zehn Mitarbeiterinnen von WKD Sohns am Empfang von SAP, zum Teil seit 20 Jahren...Den Frauen wurden Abfindungen zwischen 200 Euro und 8500 Euro zugesprochen, je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit, die bis zu 20 Jahre betrug. Die durchschnittliche Abfindung lag bei rund 3000 Euro. Außerdem muss WKD die Löhne seit 1. Oktober nachzahlen, in einigen Fällen acht Monate bis Ende Mai." (Rhein-Neckar-Zeitung.de, 21.03.2018)

Ach ja, "Compliancekultur" wird in Wikipedia wie folgt erläutert:
"Als Compliancekultur werden die Grundeinstellungen und Verhaltensweisen, die von der Unternehmensleitung vermittelt werden, bezeichnet („tone at the top“). Die Compliancekultur soll allen Unternehmensbeteiligten sowie auch Kunden und Lieferanten des Unternehmens die Bedeutung vermitteln, die das Unternehmen der Beachtung von Regeln beimisst, und damit bei allen Beteiligten die Bereitschaft zu regelkonformem Verhalten fördern."
So unterschiedlich sehen also die "Grundeinstellungen und Verhaltensweisen" aus, die von den Unternehmensleitungen vermittelt werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Auch Professoren droht eine Entlassung als "Störenfried" aus dem Arbeits- oder Beamtenverhältnis - nicht erst seit der "Coron...