Mittwoch, 10. Juni 2020

Wer träumt hier weiter?

Es gibt immer noch Politiker, Ökonomen und zahlreiche Bürger, die glauben an ein "V-Szenario". Damit ist gemeint, dass die Konjunkturkurve nach dem politisch veranlassten Shutdown sprunghaft wieder ansteigt.

V-Szenario oder beispiellose Rezession

Es gibt jedoch auch Experten, die für Deutschland eine beispiellose und anhaltende Rezession prognostizieren. Für die Mehrzahl der Unternehmen heißt das,
  • Kostensenkungsprogrammen auflegen,
  • Arbeitsplätze abbauen und
  • Produktions- wie Dienstleistungsbereiche stilllegen.
Ein "Eckpunktepapier" ist dafür keine hinreichende Lösung. Denn globale Rückkoppelungen belasten die Wirtschaft hierzulande extrem stark, auch wenn die Regierung ein paar "Entlastungen" beschlossen hat, die mehr dazu geeignet sind, die Krise vor sich her zu schieben.


Die Lufthansa will ihre Belegschaft in den kommenden Jahren um bis zu 20.000 Mitarbeiter verringern und hofft der Insolvenz zu entgehen. Auf welt.de vom 26.06.2020 ist mit Verweis auf Ufo gar von 26.000 Stellen die Rede.

Ferdinand Dudenhöffer ging schon Ende März davon aus, dass der Automobilbranche ein Abbau von 100.000 Stellen droht.

Nach Schätzungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages werden 35 Prozent der Industriebetriebe in den kommenden Monaten Stellen abbauen. "Die Bewältigung der Corona-Epidemie wird uns eher Jahre als Monate beschäftigen", prognostiziert DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer.

Kurzarbeitergeld und ähnliche Maßnahmen werden für viele keine Brücke über das Krisental, sondern in die Arbeitslosigkeit führen. Denn die Betriebe werden auf keinen Fall alle Kurzarbeiter wieder zurückholen können.

Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratschef der Linde Group, widerspricht den optimistischen Träumen der Regierung:
"Ich kenne keine größere Firma, die diese Krise nicht nutzt, um ein sogenanntes Rightsizing vorzunehmen. Alle müssen jetzt versuchen, den Break-even zu senken, also Fixkosten abzubauen.“
  
"Auch die Unternehmen, die bisher sehr vorsichtig und sozial verträglich versucht haben, die Kostenstruktur zu verbessern, machen das krisenbedingt jetzt mit einem harten Schnitt. Deshalb wird es nun eine Konsolidierungsphase geben müssen – und keinen V-Aufschwung.“

Zitiert nach: Gabor Steingart, Morning Briefing, 10.06.2020

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