Montag, 10. Juli 2017

Allianz setzt 300 IT-Experten vor die Tür

Die Allianz sieht sich als Versicherung mit sozialer Verantwortung - und setzt weitere 300 Mitarbeiter vor die Tür.

"Allianz will 300 IT-Experten vor die Tür setzen"

Für die Allianz als
"Versicherung und Langzeitinvestor ist die soziale Verantwortung sowie Umweltbewusstsein fundamental für unser tägliches Geschäft. Doch wie genau engagieren wir uns?"
Zumindest steht es so auf der Webseite der Münchner Versicherung, wo es um "Nachhaltigkeit - Der Zukunft begegnen" geht. Doch bei genauerem Hinsehen, wird zugegeben, dass das für die Stakeholder gilt.
"Der Austausch mit unseren Stakeholdern hilft uns, deren Bedürfnisse zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen für Herausforderungen zu suchen. Wir schützen die natürlichen Ressourcen der Erde und tragen zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bei."
Und Stakeholder sind Eigentümer oder Besitzer, dere Einsatz auf dem Spiel steht und die daher ein Interesse an Wohl und Wehe dieses Einsatzes haben - heißt es zur Erklärung bei Wikipedia.

Was für die Stakeholder und die natürlichen Ressourcen als Strategie propagiert wird - "wir schützen die natürlichen Ressourcen" - gilt das auch für die menschlichen Ressourcen, die Mitarbeiter?
 
Wenn es nach der Selbstdarstellung auf der Webseite Über uns geht, dann ja:

Allianz Unsere Mitarbeiter - Karriere

Fondsprofessionell.de meldet dagegen am 10.07.2017:
"Stellenabbau: Allianz will 300 IT-Experten vor die Tür setzen"
Hier kann man also lernen, wie überzeugt der Allianzvorstand "von dem Potential einer vielfältigen Belegschaft" ist und diese "aktiv bei der Weiterentwicklung" als Arbeitslose unterstützt:

"In der IT-Sparte Allianz Technology sollen 300 der rund 2000 Mitarbeiter in Deutschland gehen...Zuletzt hatte das Dax-Unternehmen angekündigt, in Deutschland in dreieinhalb Jahren 700 Arbeitsplätze im Bereich "Schaden/Betrieb" zu streichen. Sie fallen der Digitalisierung und Automatisierung zum Opfer, weil immer mehr Tätigkeiten, etwa bei der Bearbeitung von Schadensmeldungen, ohne menschliches Zutun erledigt werden. Durch Altersteilzeit-Regelungen fallen weitere 500 Jobs in dem Bereich weg. Die Industrieversicherungssparte AGCS hatte im Frühjahr den Abbau von 500 Stellen angekündigt. Das ist dort jeder zehnte Arbeitsplatz, so Reuters."
Ist es nicht rührend für Mitarbeiter eines Konzerns, so ein fürsorgliches soziales Engagement und solch eine Wertschätzung ihres Potentials zu erfahren? Und damit sie nicht an der Nestwärme ihres langjährigen Arbeitgebers ersticken, haben die Mitarbeiter bis Ende Oktober 2017 Zeit, die Abfindungen anzunehmen.

Mehr Interesse an Wohl und Wehe ihres Einsatzes i.S.v. Wikipedia kann man ja auch von Mitarbeitern nicht verlangen - oder?

Tipp:

Hoffentlich wissen die Mitarbeiter, wieviel ihnen von der Abfindung für ihre Weiterentwicklung bleibt. Ansonsten hilft vielleicht ein Blick auf ...

Übrigens: Eine Pressemeldung auf der eigenen Webseite ist diese "Fürsorgeleistung" der Allianz nicht wert - zumindest ist beim Zugriff am 10.07.2017 20:58 Uhr davon noch nichts zu lesen

Quelle: fondsprofessionell.de, 10.07.2017

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