Mittwoch, 1. Juni 2016

Dicke Abfindung - nichts dazu geschrieben

Wie schlecht es manchen Unternehmen finanziell geht, kann man auch an den Abfindungen erkennen, die gezahlt werden. Und die Pensionen erst...

Abfindung und Pension - bloß kein Neid


Eine Abfindung ist nicht alles. Eine angemessene Rente oder Pension obendrauf wäre auch nicht schlecht.

Ein paar Beispiele:
"So soll Bernd Pischetsrieder soll nach seiner Ablösung als Volkswagen-Konzernchef 2006 für weitere fünf Jahre insgesamt 50 Millionen Euro von dem Autohersteller bekommen haben ... Pischetsrieder sei etwa einmal monatlich für jeweils einen Tag per Firmenjet aus seiner bayerischen Heimat nach Wolfsburg geflogen. In den Geschäftsberichten sei das Gehalt dem Bericht zufolge nicht aufgetaucht." (Manager-Magazin)
Doch es wäre wohl ungerecht, immer nur auf die "extraordinairen" (frz. außergewöhnlich - nicht zu verwechseln mit dem im Deutschen üblichen "ordinär" = Synonym: schmutzig, schamlos) Abfindungszahlungen der Vorstände zu verweisen.

Deren Pensionsleistungen sind auch nicht von schlechten Eltern, stehen dagegen aber kaum im Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit.

So hat der VW-Konzern in der jüngsten Bilanz für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes (die zumindest teilweise für den Milliardenbetrug verantwortlich waren) mit Stand 2015 fast eine Viertelmilliarde Euro zurückgestellt (243 Mio. Euro).
"Allein die Pension für den wegen des Diesel-Skandals zurückgetretenen Konzernboss Martin Winterkorn hatte Ende 2015 einen Barwert von 28,6 Millionen Euro. Der 'Spiegel' berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, dass Volkswagen seinen Vorständen so viel Pensionen wie kein anderes Dax-Unternehmen garantiere. Laut dem Hamburger Magazin befinden sich unter den zehn Managern mit den höchsten Pensionszusagen in der deutschen Börsen-Oberliga Dax gleich sechs Vertreter des VW-Konzerns." (Focus Money)
Nur mal so zum Vergleich:
"Der durchschnittliche Zahlbetrag für alle Rentner erhöhte sich im Schnitt um 5,1 Prozent, von 766 auf 805 Euro." (Tagesspiegel)
Ich weiß zwar nicht, welcher Zinssatz, welche Zahlungsperioden und welche Laufzeit für den Barwert der Zahlungen an Herrn Winterkorn zugrunde gelegt wurden, aber ein Durchschnittsrentner bekommt pro Jahr nicht mal 10.000 Euro!

Ohne die Abzinsung bei der Barwertberechnung zu berücksichtigen bedeutet das: In 20 Rentenjahren bekommt er 200.000 Euro = 0,7 % von 28,6 Millionen Euro. Erst bei rund 140 x 20 Jahren käme er auf die gleiche Summe.

Einverstanden - das ist eine Milchmädchenrechnung. Wer es genauer will, kann ja mal genauer rechnen.

Wie heißt es doch so schön auf der Webseite von VW?


Wie wahr!
 

Quellen: manager-magazin.de, 29.05.2016; Focus.de/News-Ticker, 30.05.2016; tagesspiegel.de, 12.06.2015

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